Mein Urlaub in Deutschland
Vom 23. – 30. Dezember 2007
Das war ein schönes Gefühl als es hieß: „Stellen Sie ihre Rückenlehnen in eine aufrechte Position, schalten sie alle elektronischen Geräte aus und schnallen Sie sich an… der Pilot bereitet die Landung vor!“
Oh ja, ich bin nur noch wenige Kilometer von meinen Liebsten entfernt. Ich konnte nicht abwarten meinen Eltern zu sagen, dass ich auf deutschem Boden bin. Leider hatte aber meine Mummel nicht abgenommen als ich versuchte sie an zu rufen.
Ich konnte es noch gar nicht fassen. Bin ich jetzt wirklich hier, hier in Deutschland? Sehe ich nach schon 3 Monaten meine Familie wieder?
Ich stieg aus dem Flugzeug aus und zeigte dem Mann in dem Glaskasten meinen Pass. Von dort aus lief ich rüber zum Gepäckempfang. Auf dem Weg dort hin befand sich ein großes Fenster, hinter dem viele Menschen wartend standen. Ich schaute suchend durch das Fenster. „Wo sind sie, wo nur“ waren meine Gedanken. Plötzlich entdeckte ich meinen Bruder. Er winkte mir zu. So sah ich dann nach und nach Mama, Papa und Maria. Nach fast einer dreiviertel Stunde hatte ich dann endlich meine Koffer und lief freudestrahlend aus die Sicherheitszone, direkt in Mamis Arme. Sie hatte ganz schön dicke Krokodilstränen in den Augen. Dann ging es die Reihe um, feste Umarmungen, Küsschen hier und da und ein paar kleine geflüsterte Worte waren zu hören. War das schön.
Christian, meine Bruder, fuhr uns sicher nach Hause und brachte meinen Koffer ins Haus.
Es sah alles so anders aus. Nicht so wie ich es verlassen hatte. Es war Winter, die Blumen standen alle drinnen, draußen sah es kahl und frostig aus. Ich schaute mir alles an. Ich brauchte erst wieder eine Weile, bis ich mich an alles gewöhnt hatte.
Als ich mich so umschaute, entdeckte ich unseren süßen kleinen Weihnachtsbaum. Er hatte lediglich ein paar Lichter an seinen kleinen Ästen zu leuchten. Es ist ja nun mal Tradition, dass Familie Hillner ihren Weihnachtsbaum erst am 23. schmückt. Da ich um 10 Uhr morgens mit meinem Flieger kam, dekorierten die Kinder (Maria, Christian und ich) am Vormittag noch den Weihnachtsbaum. Man war das ein Spaß, stabile Ästchen suchen, an denen man die Kugeln ranhängen konnte. Meine Mummel lag faul und total übermüdet auf dem Sofa. Papi kümmerte sich um Kaffee und Sekt.

Es ist schon eine riesen Anspannung von mir gefallen, als ich mich auf deutschen Boden befand und alle in meinen Armen hatte. Doch ich war immer noch sehr angespannt und aufgeregt. Mir stand noch der Überraschungsbesuch mit meinem Freund Christian bevor.
An dem Morgen als ich los geflogen bin, hatten wir ja noch telefoniert. Er hatte mich gefragt, ob er das Geschenk nicht zu meinen Eltern bringen kann. Damit es die Arbeitskollegin von meiner Mutter mit nach Amerika nehmen kann. Sie wollte zwei Wochen Urlaub machen und hatte sich bereit erklärt, mir meinen Laptop mitzubringen.
Ich sagte ihm, dass ich schon mit meinen Eltern gesprochen hatte und er zum Kaffee am 23. vorbei kommen sollte.
Ich machte mir mit meinen Eltern aus, dass er mein Geschenk in mein Zimmer bringen soll.
Als es an der Tür klingelte, war ich so aufgeregt. Mir wurde schon fast schlecht. Die gesamten letzten Tage waren mir ganz schön auf den Magen gegangen.
So stand ich oben in meinem Zimmer, wartend. Ich hörte meinen Papa mit Christian reden. Ich konnte es kaum noch abwarten ihn wieder zu sehen. Doch mein Papi verwickelte sich immer tiefer in ein Gespräch mit ihm.
Mir pochte mein Herz nicht mehr in der Brust, sondern schon längst in der Hose.
Meine Mami rettete die Situation, indem sie runter ging und Christian hoch schickte. Sie stiefelte natürlich neugierig hinterher.
Er machte die Tür auf und sah mich. War total geschockt. Total verunsichert. Doch da kam die erhoffte Freude. Er lächelte mich an, kam auf mich zu und umarmte mich ganz fest. Er fragte mich, was ich denn hier mache. Ich erklärte ihm alles.
Es war so schön ihn wiederzusehen, mit ihm zu reden, ihn zu küssen, mit ihm zu kuscheln- einfach wieder zusammen zu sein.
Wir unterhielten uns alle bei einem Glas Sekt im Wohnzimmer, bis mein Opi kam. Er freute sich auch sehr, mich zu sehen. Leider war er nur eine kurze Zeit bei uns. Ich machte mich oben dann noch ein wenig fertig. Es stand nämlich der nächste Besuch ins Haus.
Meine Mummel lud meine beste Freundin und Freund unter einem Vorwand zu uns nach Hause ein. Sie dachten, dass meine Eltern ein Foto mit ihnen machen würden, welches sie nach Amerika als Geschenk für mich schicken wollten. Aber falsch gedacht!!!
Rau kam pünktlich und setzte sich mit meiner Familie ins Wohnzimmer. Ich unterhielt mich noch mit Maria im Badezimmer. Plötzlich verließ sie das Badezimmer, machte das Licht aus und schmiss die Tür zu. Rau wollte allen „Hallo“ sagen und war nach oben gekommen. Man war das knapp.
Kurze Zeit später kam auch Kathi. Ich schlich mich runter und klingelte von außen an unserer Haustür. Meine Mutter beauftragte die Beiden, die Tür aufzumachen. Da war wieder die gleiche Reaktion zu sehen - großes Erstaunen.
An dem Abend saßen wir alle gemütlich zusammen und haben unser Weihnachtsbaumtrinken gefeiert.

Ich bin an dem Abend auch Auto mit Schaltung und Kupplung gefahren. Das war erstmal wieder voll ungewohnt für mich. Ich startete das Auto und fragte mich, warum ich keinen Gang einlegen kann. Mir ist dann wieder eingefallen, dass man die Kupplung betätigen muss.
Als ich an der Ampel der Brandenburger Straße stehen blieb, wunderte ich mich, wo die Ampel steht. Ich konnte sie nicht sehen, weil ich viel zu weit nach vorne gefahren war. (In Amerika stehen die Ampeln hinter der Kreuzung.)
Da ich nicht so viel getrunken hatte, ging es mir richtig gut. Ich bin sehr spät mit Christian aufgestanden. So das wir nicht einmal Frühstück gegessen haben. Er ist dann auch bald zu seiner Familie nach Holbeck gefahren, Maria nach Trebbin.
So war Familie Hillner alleine. Meine Mummel hatte schon zeitig angefangen das Kassler zu braten. So hatten wir noch Zeit, was im Fernsehen zu schauen, bis wir alle vor dem Kaffee trinken spazieren gegangen sind.
Der Spaziergang wurde von meinem Bruder lustig gestaltet. Wir sind erst zum Friedhof gelaufen, was aus der Sicht meines Bruders für einen Weihnachtsspaziergang völlig ausgereicht hätte. Wir sind dann aber noch in Richtung Bergsiedlung gelaufen und Christian versuchte uns, immer wieder zu Abkürzungen zu drängen. Zum Leid meines Bruders gelang es ihm nicht. So musste er 30 Minuten mit uns in der Gegend rumlaufen.
Als wir zu Hause waren, bereiteten wir das Kaffeetrinken vor und schauten das Weihnachtsmärchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Meine Mutti und ich schauen es jedes Weihnachten wenigstens einmal. Was natürlich für unsere Männer kein Spaß ist. Christian holte sich dann lieber ein Buch und begann zu lesen.
Dann machten wir Bescherung und erstaunlicherweise waren dieses Jahr unsere Eltern die Ersten, die ihre Geschenke öffnen durften. Dann erst packten wir sie aus. (Auf Nachfragen beantworte ich auch, was in den Geschenken war :) )
Wir freuten uns alle sehr über die Geschenke und beschäftigten uns auch mit ihnen.
Später fuhr ich meinen Bruder zum Bahnhof, damit er zu seiner Maria und ihrer Familie fahren konnte. Ich fuhr auch noch weg. Natürlich zu meinem Christian. Deren Familie wusste nichts von meinem Besuch hier in Deutschland. Als wir uns alle begrüßt hatten und etwas erzählten, teilte mir Christian mit, dass er noch zum Club möchte. Ich wollte eigentlich gar nicht. Noch mehr Überraschungsbesuche. Aber es war toll. Christian kündigte an, seine Freundin mit gebracht zu haben und alle schauten entsetzt. Was – eine Neue? Nein - die Alte natürlich. Sie fragten mich natürlich, warum ich hier wäre…
Weil wir noch ins Bergschlösschen wollten, fuhren wir gegen 23 Uhr los und setzten noch ein paar Holbecker ab. Wir fuhren nach Hause, weil ich mich noch mal umziehen wollte und kein Auto am Berg stehen lassen wollte. Diese Umstände führten jedoch so weit, dass es ziemlich spät wurde und sich eine lange Schlange vorm Berg sammelte und wir erst in ein oder zwei Stunden rein gekommen wären. Schade! Ich war an dem Abend sehr enttäuscht, weil ich fest damit gerechnet hatte, dort meine Freunde wieder zu sehen. Christian und ich liefen nach Hause, machten uns noch eine Flasche Rotwein auf und sahen noch ein wenig Fernsehen, bis wir ins Bett gingen.
Am 25. Dezember war mein Opi bei uns zu Mittag eingeladen. Er kam ein wenig später, was aber nicht weiter schlimm war. Wir saßen zu viert am Tisch, Christian war noch bei Maria und ihrer Familie eingeladen, trotzdem genossen wir das richtig leckere Kasseler meiner Mama.
Dann zeigten wir Opi noch was wir zu Weihnachten bekommen hatten. Er fing an zappelig zu werden. Er wollte mit uns allen zu sich laufen, weil er den Kaffee kochen müsste und meine Tante Margitta bestimmt auch gleich kommt. Das war um 14 Uhr, die Einladung war aber für 15 Uhr. Wir machten uns schnell fertig und liefen zu Opa. Wie sich rausstellte, hätten wir nicht so früh los laufen müssen, da Margitta und Wilfried fast eine dreiviertel Stunde zu spät kamen. Wir tranken Kaffee, räumten alles ab und Opa stellte schon den Schnaps auf den Tisch. Sie brauchten alle ein Verdäuerlie.
Nach ein paar Stunden stand das Abendessen vor der Tür. Maria und Christian waren pünktlich da, um zu Essen und mich nervlich ein bisschen zu erleichtern. Es schwirrten nur noch ungeklärte Sachen durch den Raum ( „Ach Mensch wie heißt der Schauspieler noch gleich….ich weiß es…. Ich komm nur nicht drauf….“)
Kurz nach dem Essen machte sich die Jugend zu Fuß nach Hause auf. Wir holten noch einen Freund meines Bruders ab und stiefelten dann gemeinsam nach Hause. Ich erzählte viel mit meinem Bruder,
Maria und Jens liefen nämlich vor uns. Das Reden hörte nicht mal auf, als mein Freund Arvid zu Besuch kam. Wir wollten an dem Abend vielleicht noch weg fahren, was leider nicht geklappt hat. So fuhren wir nur noch ins Pub und tranken etwas. Und so redeten wir und redeten. Ich hätte mir an dem Tag mein Hase zu mir gewünscht, ich musste nämlich ganz alleine in meinem Bettchen schlafen, da er seine Oma in Rostock besuchen gefahren war.
Ich bin sehr spät ins Bett gegangen, ich glaube es war schon so um 5 Uhr morgens. Kurze Zeit später (6 Uhr morgens) kam mein Papi ins Zimmer und fragte, wo Maria und Christian seien. Ich dachte mir, dass sie bestimmt draußen eine rauchen sind. Minuten später fragte mich Mutti, wo ihr Auto sei. Maria und Christian sind einfach nach Trebbin gefahren :-(.
Am 26. Dezember lief alles ein wenig schief. Da ich nun so lange auf war, wollte ich auch ein bisschen ausschlafen. Ich habe mir vorgestellt, dass Christian kommt und mich sanft aus meinem Schlaf erweckt. Ich habe dann wirklich so lange geschlafen, er kam und weckte mich so gegen eins.
Meine Eltern wollten eigentlich mit uns und Maria & Christian zusammen ein schönes und gemütliches Resteessen machen. Problem an der Sache war: meine Eltern bekamen Hunger und aßen als ich noch schlief. Später kamen Maria und Christian, aber wir hatten dann auch schon gegessen. Sie aßen letztlich dann auch nur zu zweit. So viel zu unserem Essen zu sechst. :-(
Ich weiß leider nicht mehr so genau, was wir in der Zwischenzeit gemacht haben. Am Abend sind wir nämlich zu viert zum Absolvententreffen gegangen. Ursprünglich wollte ich mit Christian ein bisschen reden, weil wir keine Zeit zusammen hatten. Wir fragten aber Maria und Christian, ob sie mit ins Zebra kämen. Ich telefonierte noch mit einem Freund, der mir erzählte, dass er im Pub sein würde, vielleicht aber später rumkäme.
Wir fuhren zum Zebra, was natürlich richtig voll war. Also entschieden wir zum Pub zu gehen. Dort traf ich wieder einen Haufen überraschter Gesichter. Gleich am Eingang stand Denise ihr Bruder mit Freundin und Freunden. Da sie kürzlich aus Neuseeland wieder kamen, war ich sehr interessiert. Mich fesselte das Gespräch, sodass die anderen drei sich verabschiedeten und Getränke holten und auch Freunde trafen. Maria und Christian verabschiedeten sich nach einer halben Stunde und riefen ein Taxi. Ich unterhielt mich noch mit Arvid und trank mein Bier aus. Bis wir hineingingen und ich nach meiner heißgeliebten Kathi suchte. Ich wusste, sie ist hier. Ich fand sie, mein Freund saß quatschend bei Paula, Kathi stellte mir ihre Freunde vor und ich setzte mich mit an ihrem Tisch. Milka fand mich und nahm ebenfalls Platz. Ich konnte ihr ja nun persönlich alles Gute zum Geburtstag wünschen. Als wir nichts mehr zum trinken hatten, hielten wir Ausschau nach unseren Männern und ließen sie wissen, was wir was trinken möchtenJ. Der Abend war schön. Ich konnte mich mit vielen unterhalten und war zu dem schön angetrunken. Das Trinken hatte mir in dem Maß ganz schön gefehlt.

Felix und Kathi waren so nett und brachten Christian und mich nach Hause. So mussten wir nicht laufen. Abgesehen davon war es nämlich schon sehr spät.
Am nächsten Morgen sind Christian und ich sehr früh aufgestanden. Wir wollten das Frühstück für alle vorbereiten. Ich hatte den Wünsch geäußert, etwas mit der Familie zu unternehmen. Ich sagte, dass ich gerne noch auf einen Weihnachtsmarkt würde wollen. Es gibt hier so etwas ja nicht. So kam es dazu, dass wir nach Berlin fahren wollten. Wir luden noch meinen Opi ein und so stand die Sache fest. Wir hatten am Abend vorher auch den Master-Plan besprochen, damit alles hinhaut.
Da gibt es Eltern, die sich dagegen sträuben. Die kein Vertrauen zu ihren Kindern haben. Sie sind einfach ins Bad gegangen. Christian und ich wollten eigentlich als erste ins Bad gehen. Das konnten wir uns ja schnell abschminken. Meine Eltern waren die Ersten. Als diese fertig waren, deckte ich mit Christian noch den Tisch, so gingen anschließend Maria und Christian zusammen. Die Beiden brauchen immer lange im Bad. Irgendwann konnte ich dann mit Christian. Und alle warteten auf uns am Frühstückstisch. Finde ich schon ein wenig kurios. Die Ersten, die aufgestanden sind und die Letzten, die essen konnten.
Trotz alle dem holten wir unsren Opa pünktlich kurz vor 10 Uhr ab. Wir fuhren dann mit der Bahn nach Berlin und stiegen am Potsdamer Platz aus.

Wir waren im Sony Center und tranken einen Glühwein, auf dem schon scheinbar geschlossenen Weihnachtsmarkt.

Wir machten ein paar Bilder an der Mauer und liefen Richtung Brandenburger Tor.

Wir tankten noch mal einen Glühwein und einigten uns, in das Historische Deutsche Museum ( Zeughaus ) zu gehen.
Ich wollte mein Geschichtswissen noch ein wenig auffrischen. Die Männer waren so wie so interessiert und die Frauen mussten mit. Wir trennten uns aber ein wenig in Gruppen auf. Ich bin ganz gemütlich mit meinem Schatz rumgeschlendert. Ich habe viel gelesen und versucht, auch die englischen Texte zu verstehen, ohne die deutschen vorher zu lesen. Aber ich habe festgestellt, dass das doch ein paar andere Schuhe sind. Es war zu schwierig für mich. Was ich natürlich nicht vergessen darf zu erzählen. Christian und ich machten eine kurze Pause und setzten uns auf ein paar Stühle. Kaum sind zwei Minuten vergangen, ging sein Kopf hinunter. Ich wunderte mich und stellte fest, dass er schlief.

Bevor wir zurückfuhren tranken wir noch einen Kaffee.
An diesem Abend wollten wir noch zum Holbecker Club ein bisschen Glühwein trinken. Ich hatte Kathi schon an dem Vorabend gefragt, ob sie mit kommen möchte. Sie sagte zu.
Leider wurden unsere Pläne total durcheinander geschmissen. Einer wusste von dieser Planung nichts und organisierte ein Bowlingabend. Ich musste mich früher von Kathi verabschieden, weil es für sie und Felix zu spät geworden wäre. Sie wollten nächsten Morgen sehr zeitig los, um zu Felix Onkel zu fahren. Sie feierte dort nämlich Silvester.
Es war alles sehr hektisch. Ich machte mich noch im Auto fertig. Ich machte mir noch die Haare und zog mich im Auto richtig an. Dann quatschten wir gerade mal 10 Minuten mit Kathi und mussten dann losL. Wir sind dann mit Little, Micha, Mule, Jana, Vale und Franzi nach Wünsdorf zum bowlen gefahren. War sehr lustig, bis auf das Christian immer gewinnen muss - finde ich voll ungerecht. Die Bahn war schuld ;-).
Durch das bisschen laufen und bowlen war ich an dem Abend schon ganz schön müde. Wir waren noch kurz im Club, weil Felix und Cortina vielleicht noch vorbeikommen wollten. Jedenfalls spielten sie mit einer Spielekonsole und da das für mich nicht so spannend war, schlief ich angekuschelt an meinem Hasen auf dem Sofa ein. Er weckte mich irgendwann, damit wir zu ihm laufen konnten.
Am nächsten Morgen (28. Dezember) fühlte ich mich ein wenig unwohl kurz nach dem Aufstehen. Kurze Zeit später wusste ich auch woran das lag. Ich hatte mir eine Blasenentzündung zugezogen. Christian fuhr mich nach Hause. Ich trank die ganze Zeit Tee und hatte eine Wärmflasche auf dem Bauch. Es wurde nicht wirklich besser. Christian und ich wollten eigentlich nach Potsdam zu seinem Vater. Erst ein wenig spazieren gehen, dann zu seinem Vater und vielleicht noch in eine Disco. Ich hatte den Wunsch geäußert zu ihm zu fahren. Ich mag ihn sehr gerne und unterhalte mich unglaublich gerne mit ihm. Leider und auch dummerweise ist das für mich ins Wasser gefallen. :-( *traurig*
Ich telefonierte mit Christian und wir planten alles um. Er würde zum Abend hin nach Potsdam fahren und ich zu Hause auf ihn warten. Meine Eltern schmissen meine Pläne um.
Mein Onkel Wilfried hatte den Tag vorher Geburtstag und feierte an diesem Abend. Peti ist auch ein Jahr älter geworden. So war ich Fahrer, nahm meinen Laptop und meine Wärmflasche mit und war Gast auf zwei Geburtstagsfeiern.
Christian und ich verabredeten uns dann zu Hause. Wir schauten noch kurz Fernsehen und verzogen uns auch in unsere Betten.
Nächsten Morgen musste ich noch so einige Dinge erledigen. Ich musste noch drei Weihnachtsgeschenke einkaufen. Eines für die kleine Nici, eines für meine Gastmutter und für meinen Gastvater. Ich kaufte bei Marktkauf eine Barbie, ein paar Socken und Kaffee. Später fuhr ich mit Christian zu meiner Oma nach Jüterbog. Ich durfte sogar fahrenJ. Wir unterhielten uns viel und lange. Wir mussten dann wirklich los, weil ich noch meine Tasche packen und mit Papi wegen dem Laptop reden musste.
Zum Essen fuhr Christian zu sich nach Hause, weil ich nicht so großen Hunger hatte. So ging ich in mein Zimmer und sah die Taschen, halb ausgepackte Klamotten, meine dreckige Wäsche. Ich stand bestimmt 5 Minuten einfach nur so da und stellte fest, das nehme ich jetzt wieder zurück in mein zweites vorübergehendes Zuhause. Ich will das doch gar nicht. Ich wollte gar keine Energie auf wenden, das alles einzupacken. Ich wollte wirklich hier bleiben. Ich hatte nach dieser Woche meinen ersten Tiefpunkt. Beim ersten Mal war es eine lange Zeit, in der ich ständig dachte: „Nein, ich will meine Koffer nicht packen, ich will nicht von hier weg…“ Doch was konnte ich tun?
Ich erinnerte mich an das erste Kofferpacken. Mein Hase saß auf dem Bett und fragte mich immer wieder: „Und das willst du auch mitnehmen? Brauchst du doch gar nicht…“ Und nun….ich stand ganz alleine in meinem Zimmer, alles ganz ruhig. Ehrlich, es ängstigte mich. Ich musste schon wieder etwas machen, für das ich mich entschieden hatte, mich aber trotzdem mit allen Gefühlen dagegen sträubte.
Ich entschied, dass ich mich besser fühlen würde, wenn ich jemanden zum quatschen hätte. Er würde mich ein wenig ablenken. Die Maus kam hoch, und ab und zu schaute mein Bruderherz herein. Das war besser, viel besser.
Meine Mutter gab mir noch 10 Kilo Süßigkeiten mit, so konnte ich nur noch 12 Kilo an Sachen mitnehmen. Ich hatte keine Probleme mit dem Gewicht, sondern eher damit, den Koffer zu zubekommen. Meine zweite Reisetasche nahm in meinem Koffer extrem viel Platz weg.
Als ich mit packen fertig war, ging ich runter zu meinem Papi. Wir hatten ja noch so einige Dinge zu besprechen. Dinge, die den Laptop, das Zubehör, die Programme, das Geld und auch das Kindergeld betrafen.
In der Zeit ist mein Hase eingetroffen und Maria und mein Bruder warteten. Sie wollten an dem Abend zu Rau. Sie fragten mich, ob ich mitkäme. Ich wollte schauen, wie weit ich mit packen bin und allem andere. Als es dann schon ganz schön spät war, rief ich bei Rau an und fragte, ob wir noch kommen dürften. „Ja, können wir“ - lautete die Antwort. Als wir uns einig waren, wollten wir los. Meine Bruder aber nicht mehr. Es war ihm viel zu spät. Ich sagte ihm meine Meinung. Ich fand sein Verhalten nicht in Ordnung. Er hätte mich fragen können, ob ich sie schon hinfahren könnte.
Ich packte nicht für einen Urlaub, auf den ich mich freute. Ich packte für meine restlichen 9 Monate, die ich ja eigentlich nicht dort verbringen wollte. Egal.
Er ist dann mitgekommen….
Ich hatte auch ganz vergessen zu erzählen, dass Karen und Norbert ganz überraschend aus Hersdorf gekommen sind. Sie wollten Silvester mit meinen Eltern feiern.
…Karen, Maria, meine Mutti, mein Schatz und ich. Alle hatten sie schon was getrunken, was mich dann automatisch zum Fahrer machte L, das auf dem letzten Abend.
Mein letzter Tag. Wir frühstückten alle zusammen. Dann packte ich noch meine Kuschelkissen und die Badezimmersachen ein. Schon wurden meine Koffer zum Auto getragen.
Ich verabschiedete mich von allen, bis auf Christian. Er fuhr mich zum Flughafen. Meine Eltern und alle anderen winkten zum Abschied.
Ich wollte und hätte es vermutlich nicht noch mal gekonnt, mich von allen wie beim ersten mal zu verabschieden. Emotional hätte es mich zu sehr belastet und es hätte mir auch ganz schön geschmerzt, meine Mami noch mal weinen zu sehen… ich mache das freiwillig und verletze damit Menschen. Nicht unbedingt verletzen, aber ich mache sie traurig, was mich auch traurig macht.
Christian und ich waren am Flughafen angekommen. Wir saßen noch ein Weilchen in der Halle herum und machten ein bisschen Quatsch mit meiner Kamera. Unterhielten uns und warteten die Zeit ab.

Um eins ging mein Flugzeug.
Ich checkte ein. Stieg ins Flugzeug. Aß im Flugzeug, versuchte mich abzulenken, landete und schaltete mein Handy ein.
Kurz vor der Landung ( 6pm) war ich ein wenig aufgeregt, ich freute mich schon ein wenig meine Gastfamilie wieder zu sehen und das Schöne, sie wollten mich vom Flughafen abholen. So wie es meine Familie auch tun würde. Nur bekam ich einen Anruf, der mir sagte, ich sollte mit U-Bahn zum Port Autority fahren. Es war Fredo.
Ich weinte. Ich war so enttäuscht. Ich rief meine Mami in Deutschland an. Sie beruhigte mich ein wenig. Ich war einfach nur enttäuscht. Ich war auf einen riesigen Flughafen, der mir fast unbekannt war. Ich musste erst mal suchen, wo ich hin musste. Die Leute, die ich ansprach, sahen mich ein bisschen traurig an. Und versuchten mir weiter zu helfen. Irgendwann fand ich es.
Ich stieg in die U-Bahn ein und holte tief Luft.
Fredo holte mich mit Nici und Kyle ab. Sie waren froh mich wieder zu sehen. Wir fuhren in das Restaurant, wo Kim und Brandon schon warteten. Wir aßen dort und machten uns auf den Weg. Sie zeigten mir noch wo sie mal wohnten (Apartment in New Jersey mit Blick auf die New Yorker Skyline) und die Georg Washington Bridge. Kurz bevor wir ankamen rief mich Christian noch an. Er erkundigte sich ob ich gut angekommen wäre. Wir quatschten ein wenig und dann ging ich auch schon schlafen.